Willkommen beim Bundesverband der Gemeindereferent*innen Deutschlands e.V.

Sarah Henschke

Mein Name ist Sarah Henschke. Ich bin 28 Jahre alt und lebe mit meiner Familie in Marpingen im Saarland. Nach meinem Studium der praktischen Theologie in Mainz habe ich im Jahr 2012 meine Ausbildung zur Gemeindereferentin im Bistum Trier begonnen, die ich mit meiner Beauftragung zur Gemeindereferentin im September 2015 abgeschlossen habe. Derzeit befinde mich in Elternzeit mit unserem 2. Sohn.

Zu Beginn meines Studiums dachte ich, dass ich einmal als „klassische“ Gemeindereferentin arbeiten würde, wie ich es als Kind und Jugendliche selbst noch erlebt habe. Ich kam aus einer relativ „heilen“, dörflichen, kirchlich geprägten Welt, in der es noch einen Pastor und eine Gemeindereferentin für den ganzen Ort gab. In den 11 Jahren, seit ich mich für diesen Beruf entschieden habe, hat sich auch in dieser heilen, dörflichen Welt der Wind gedreht. Die pastoralen Räume wurden und werden immer größer. So arbeite ich nun gemeinsam mit 2 Priestern in einer Pfarreiengemeinschaft bestehend aus 7 Pfarreien und noch mehr Ortschaften. Wenn die Strukturreform infolge  der Trier Bistumssynode, die derzeit in Rom geprüft wird, genehmigt und umgesetzt wird, wird das Bistum Trier am Ende lediglich noch aus 35 riesigen Pfarreien bestehen.

Ich arbeite derzeit noch in sehr vielen Arbeitsbereichen. Darunter natürlich die typischen Felder wie Erstkommunion, Firmung, Krankenkommunion, Gottesdienste in Seniorenheimen, Religionsunterricht, bei Bedarf Unterstützung der Frauengemeinschaften und verschiedene Ereignisse und Aktionen im Kirchenjahr. Dazu kommt aber auch z.B. die Begleitung der kirchlichen Jugendclubs. Diese Clubs sind auf den ersten Blick nur noch wenig kirchlich geprägt, umso spannender ist die gemeinsame Arbeit mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Im Kontakt mit ihnen, aber auch mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in meinem privaten Umfeld, stelle ich immer wieder fest, dass sich viele von ihnen der Institution Kirche sehr fern fühlen und doch noch ein Interesse an den großen Fragen des Lebens und den Antworten aus dem Glauben besteht. Viele haben sich entweder von der Kirche abgewandt oder fühlen sich wenigstens vor den Kopf gestoßen, weil sie wissen, dass ihr Lebensstil und -entwurf oder ihre Sexualität von den Regeln der Kirche nicht akzeptiert werden. Ich möchte mich dafür stark machen, dass die Kirche endlich die Zeichen der Zeit erkennt und die Menschen wirklich annimmt wie sie sind, auch mit Brüchen in ihrem Leben und unabhängig von ihrer Sexualität. Auch möchte ich mich dafür einsetzen, dass alle Frauen und Männer dieselben Möglichkeiten und Rechte in der Kirche bekommen und die deutsche Kirche ein klares Votum dafür ausspricht.

Ich hoffe, dass die Kirche in Deutschland in den nächsten 10 Jahren ein klares Zeichen setzt und sich den Menschen wirklich öffnet, sodass jeder die Chance bekommt, seinen Platz in der Kirche zu finden oder sich zumindest angenommen und willkommen fühlt, wenn er sich in Sorgen und Nöten an sie wendet.

Sarah Henschke