Rückblick auf 22 Jahre GR-Magazin und Verbandsarbeit
von
Regina Nagel
Nachdem Eva Dech und Peter Bromkamp im Jahr 2011 nicht erneut als Vorsitzende kandidierten und Rüdiger Kreß das Magazin in andere Hände geben wollte, war in einer Vorstandssitzung die Frage: Wer kandidiert für den Vorsitz und wer übernimmt das Magazin? Peter hatte bereits angekündigt, dass er Lust darauf hat, Martin Kröger hatte zugesagt, weiterhin das Layout zu gestalten und Marcus Leitschuh als Buchpräsentator würde auch weitermachen. Klar war allen in der Runde, dass es neben Peter zwei Personen gab, die bis dahin bereits viele Beiträge für Magazinausgaben verfasst hatten: Michaela Labudda und mich. Jemand meinte, dass nun nur noch die Frage sei: Welche von beiden kandidiert als Vorsitzende und welche übernimmt mit Peter das Magazin? Unsere Antworten kamen spontan und eindeutig: Michaela wollte gerne für den Vorsitz kandidieren und ich hatte Lust, Redakteurin zu werden.
Das Magazin selbst gab es seit dem Jahr 2002 als Folge der Trennung von VKRG (ein ehemaliger Religionslehrerverband) und dem Gemeindereferent*innen-Bundesverband. Bei der Präsentation des neuen Magazins war ich als Delegierte bereits dabei gewesen und seit 2004 war ich Vorstandsmitglied.
Von 2002 bis 2011 war Rüdiger Kress für die Redaktion verantwortlich, zu Beginn zusammen mit Christa Sauerland, die heute als Redakteurin beim WDR arbeitet und nach ihrem Ausscheiden einige Jahre mit Maria Adams, die in dieser Ausgabe unter „Drei Fragen an“ auch auf diese Zeit zurückblickt. Das Layout der Titelseite war damals hochkant gestaltet und die Bilder im Innenteil waren schwarz/weiß. . In den ersten Ausgaben ging es um Themen wie Höhergruppierung, Entgeltumwandlung und liturgische Gewänder. Informationen aus dem KODA-Bereich (Kommissionen für die Ordnung des diözesanen Arbeitsvertragsrechts), Berichte aus Pressestellen der Bistümer oder auch Neuigkeiten aus der Katho NRW waren im Magazin zu lesen. Darüber hinaus gab es eigens für das Magazin verfasste Beiträge zu Themen wie „Berufsprofil“ und bereits damals zu kirchlichen Zukunftsthemen. Arbeitsrechtliche Themen wie Eingruppierung oder Residenzpflicht spielten in den ersten Jahren eine große Rolle, wohl in der Hoffnung, hier von Bundesverbandsebene Veränderungen bewirken zu können. Informationen dazu waren sicher hilfreich für Kolleg*innen und es war und ist selbstverständlich möglich, sich zu solchen Fragen zu positionieren. Die Ebene, auf der Chancen bestehen, konkrete Änderungen zu erreichen, liegt bis heute jedoch nicht in einem Bundesverband von Diözesanverbänden eines Teils der Diözesen Deutschlands, sondern auf Diözesanebene bei KODAen, Mitarbeitendenvertretungen und ggf. diözesanen Berufsverbänden. Für den Bundesverband selbst gibt es, im Gegensatz zu den benannten Gremien, kein Gegenüber im Sinne eines dienstgeberseitigen, entscheidungsbefugten Gremiums. Der Vorteil daran ist die Unabhängigkeit in der Verbandsarbeit und die Freiheit der Entscheidung, sich mit unterschiedlichsten Themen zu befassen und sich zu positionieren.
Bereits vor mehr als 20 Jahren gab es eine Buchveröffentlichung des Verbands: „Gemeindereferentinnen mit mehr Profil im Beruf“. Verfasser war Jürgen Maubach, der Vorgänger von Rüdiger Kreß im Vorsitz des Verbands.
Aktiv wurden wir im Jahr 2004 als Bundesversammlung durch das Magazin und beim Katholikentag in Ulm, weil es in mehreren Bistümern - wie Hildesheim, Hamburg, Bamberg und Eichstätt - zu Sparbeschlüssen gekommen war, was das pastorale Personal anbelangte und zum Teil sogar zu Ausbildungsstopps. Durch die Buttonaktion „Vom Aussterben bedroht“ zeigten wir uns solidarisch mit allen betroffenen Kolleg*innen.
Bis Mitte 2004 stammten die Karikaturen auf der hinteren Umschlagseite von Rupert König danach bis heute von Thomas Plaßmann. In seiner Begleit-E-Mail zur Karikatur dieser Ausgabe hat er sich für die „langjährige, so angenehme Zusammenarbeit“ bedankt. Auch wir seitens der Redaktionen haben uns über Zusammenarbeit und die perfekt zum Thema passenden Karikaturen sehr gefreut! Neben einem Werk von Rupert König drucken wir mit Einverständnis von Thomas Plaßmann einige seiner Karikaturen im Sinne eines „Best of Plaßmann“ in der dieser Ausgabe noch einmal ab.
Ein wichtiges Thema im Jahr 2005 waren Berichte über den Start der Bachelorstudiengänge infolge des Bologna-Prozesses. Entdeckt habe ich bei Durchsicht aller Magazine im benannten Zeitraum auch ein Schreiben des Bundesverbands an die Deutsche Bischofskonferenz, in dem wir Anteilnahme am Tod Johannes Pauls II. und Gratulation und Glückwünsche für Benedikt XVI. zum Ausdruck gebracht haben. Auch der Weltjugendtag in Köln taucht im Magazin auf – u.a. in einem Bericht über das erste „World Catechists Meeting“ als Veranstaltung in Düsseldorf. 2006 hatten wir eine Idee, die dann auch im Magazin publik gemacht wurde: Qualifikationsangebote von Kolleginnen für Kolleginnen: Weiterbildung zum Moderationsprofi, Segel-Besinnungstage und ein Training mit dem Titel: Schritte aus der Lähmung, Angebot kollegialer Beratung.
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Rückblick
von
Rüdiger Kreß
Was hat diese Arbeit für dich bedeutet – an Mühe, an Freude, an Chancen und Möglichkeiten…?
Die Anfänge des Magazins liegen in einem längst vergessenen Streit mit dem bayrischen Kollegen-Verband, VKRG. Damals haben wir uns in den Haaren gelegen wegen verschiedener Fragen der Finanzierung und Finanzierbarkeit unserer Aufgaben, was schließlich zur Trennung unserer beiden Verbände führte.
Daraus ergab sich die Frage, wie wir unsere Mitgliederkommunikation gestalten. Und allen Unkenrufen zum Trotz, gelang es uns auf Anhieb, nicht nur gute Leitartikel und Beiträge aus vielen Regionalverbänden zu erhalten. Auch das Layout, die Werbung und die Finanzierung waren einfacher als gedacht. Nicht zuletzt dank des Engagements und der Verbindungen zu einer Druckerei von Peter Bromkamp. Damit brauchten wir uns nicht hinter den süddeutschen Modellen zu verstecken.
Bei allem habe ich die Zusammenarbeit mit dem Layouter
Martin Kröger ganz besonders geschätzt. Es war immer eine Freude einen "first look" auf das neue Exemplar zu haben, wenn ich mit ihm die letzten Korrekturen und seine Ideen zur Bebilderung besprach. Dem war meistens eine Nachtschicht vorausgegangen, weil nach dem Redaktionsschluss und vor Drucklegung meine Arbeit erst richtig begann. In einer späteren Ausgabe habe ich mal beschrieben, dass am Ende meiner Textredaktion das Frühstück mit meinen Söhnen stand.
Gab es ein oder mehrere Highlights? Das kann ein Magazin sein oder ein Artikel, Kontakte mit Autor*innen, eine Rückmeldung?
Meine persönlichen Highlights waren die Berichte zum
Weltjugendtag 2005, insbesondere wegen der schönen und großen Foto-Auswahl, die wir hatten. Und ein späteres Interview mit der berühmten Kölner a-capella Band Wise Guys im Rahmen eines Katholikentags. Viele Professorinnen und Professoren haben gerne Fachartikel geschrieben und waren dankbar für die Verbreitung ihrer Gedanken über die unmittelbare Studienlandschaft in Paderborn und Mainz hinaus. Und wir "Ehemaligen" lasen deren Texte, als säßen wir wieder in der Vorlesung.
Eine besondere Erinnerung verbinde ich mit meiner Lieblings-Ausgabe 2004, in der wir witzige Fotos auf der Titelseite hatten: „GR vom Aussterben bedroht“. Wer kann sich heute vorstellen, dass diese Diskussion 20 Jahre alt ist? Naja…alle Lesenden hier, vermutlich.
Was möchtest du den Leser*innen dieser letzten Magazinausgabe sagen?
Und dann die große Freude, die gedruckte Ausgabe in den Händen zu halten! Das ist mit einem digitalen Newsletter nicht vergleichbar. Dies galt auch über die Jahre, als immer wieder die Produktionskosten diskutiert wurden, die sich erheblich auf die Mitgliedsbeiträge niedergeschlagen haben. Sie wurden letztlich nicht infrage gestellt, jedes Mitglied wollte das Magazin. Aber der Aufwand ist enorm – wie die Vorstandsarbeit insgesamt auch, die ich vorher und 2 Jahre parallel gemacht habe. Man kann sie nur mit viel Lebenszeit, intrinsischer Überzeugung und viel Herzblut machen, getragen von der guten Resonanz der Leser:innenschaft. Die Hoffnung, dass sich das Engagement im Sinne einer berufspolitischen Veränderung in der Kirche lohnt, habe ich aufgegeben. Die Freude, mich mit Kolleg:innen für etwas Besseres eingesetzt zu haben, bleibt dankbar in mir lebendig.
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