„Es ist immer schön, engagierte Menschen zu treffen. Gute Vorbereitung! Dank an den Vorstand! Haus in Ordnung! Essen gut! Der Vortrag von Doris Reisinger sehr gut, informativ, wirft Fragen auf – auch an die Kirche an sich! Der formelle Teil ist manchmal anstrengend. Ich nehme viele Fragen über die Zukunft mit.“
Soweit eine (typische) Rückmeldung aus dem Kreis der Delegierten, die sich am vergangenen Wochenende zur Bundesversammlung getroffen haben. Im Zusammenhang mit den Berichten aus den Diözesen am Freitagabend bestand die Möglichkeit, Themen zu benennen, die in Bundesversammlungen aufgegriffen werden könnten oder sollten. Durch „Punkten“ haben die Tln. im Lauf des Wochenendes u.a. den Wunsch signalisiert, auf Bundesebene „Gegenseitige Resilienzverstärkung in Zeiten sich auflösender Berufsgruppen“ zu erleben oder auch, sich mit der Fragestellung „Pastorale Großräume und Berufsprofil“ auseinanderzusetzen. Im Anschluss daran stellte die AG Social Media ihre Ideen vor, wie die Instagram-Präsenz des Verbands gestärkt werden könnte. Der Höhepunkt des Abends war dann die Präsentation und Feier unseres Buchs: „Machtmissbrauch im pastoralen Dienst – Erfahrungen von Gemeinde- und Pastoralreferent*innen“.
Am Samstagvormittag wurde inhaltlich gearbeitet. Dr. Doris Reisinger referierte zum Thema: „Katholischer Fundamentalismus – Wie umgehen mit radikalen Strömungen in der katholischen Kirche?“ Die Zuhörenden waren hoch konzentriert dabei und dies nicht, weil die Mikrofonanlage im Saal besser sein könnten, sondern weil die vorgetragenen Inhalte - aus einem primär analytisch religionswissenschaftlichen Ansatz her - sehr informativ waren. Die Beiträge aus der Versammlung bei der anschließenden Gesprächsrunde zeigten deutlich, dass es sich um ein Thema handelt, das Handlungsbedarf nach sich zieht. Gerade wir als in der Pastoral Tätige können uns für Sensibilisierung und Prävention starkmachen und sie auch selbst in unseren Arbeitsfeldern, wie z.B. dem Religionsunterricht aufgreifen und aktiv darin werden. Aus dieser Erkenntnis heraus war sich die Versammlung im nächsten Schritt einig, dass wir ein Diskussionspapier zu Katholischem Fundamentalismus und damit zusammenhängendem spirituellen Missbrauch herausgeben und an einen breiten Verteiler senden werden. Es wird dabei um die Forderung nach „Sensibilisierung und Prävention, wie auch Stärkung der spirituellen Selbstbestimmung“ gehen.
Der Nachmittag war, wie üblich, gefüllt mit vielen Einzelthemen, wie Vorstands- und Kassenbericht, Planung der Mitwirkung beim Katholikentag und weiteren Berichten und Ideen. Nach einem Abendessen im Haus zeigten Marion Bexten und Marie-Simone Scholz den Teilnehmenden noch so manches in der Nähe des Hauses, wie z.B. den Dom, das Hundertwasserhaus und die Elbe. Gemütlich klang der Abend in einer Bierkneipe aus. Das Fazit ist in einer anderen Rückmeldung so zusammengefasst: „Gute Gespräche, neue Erkenntnisse, tolle Begegnungen.“ Die Novemberversammlung wird online stattfinden und wir freuen uns jetzt schon auf die nächste Live-Begegnung in 2024 in Regensburg.
Regina Nagel
(Fotos: Thomas Jakob)